Als der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still (geb. 06.08.1828) machtlos zusehen musste, wie seine erste Frau und vier seiner Kinder an Infektionskrankheiten starben, wandte er sich von unzufrieden von der etablierten Medizin ab. Geprägt von den Ereignissen und dem Wissen, dass Körper, Geist und Seele nicht getrennt voneinander behandelt werden können, suchte und forschte er viele Jahre nach einem neuen Verständnis von dem, was Medizin sein sollte. 1874 veröffentlichte er schließlich seine ganzheitlichen Diagnose- und Behandlungsansätze unter dem Namen "Osteopathie".
Da er sein umfangreiches Wissen auch anderen Menschen zukommen lassen wollte, begründete er 1892 die erste Schule für Osteopathie. Sein Schüler, Dr. W. G. Sutherland forschte und experimentierte auf dieser Grundlage intensiv mit dem craniosacralen System und entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts die "Craniosacrale Osteopathie".
Die Polarity-Lehrer wie z. B. Franklin Sills und der CS-Lehrer Michael J. Shea adaptierten die Erkenntnisse von Sutherland und James Jealous - dem wichtigsten Repräsentanten der "Biodynamics of Osteopathie" - und begannen die "Biodynamische Osteopathie" zu unterrichten. Diese hat sich in den letzten Jahren nicht nur als eigenständige Behandlung etabliert, sondern durch neue Erkenntnisse aus der Psychologie, Neurologie und Embryologie auch beträchtlich weiterentwickelt.